Sie sind unruhig, haben einen übermäßigen Bewegungsdrang und stören häufig den Unterricht – die andere Variante: Sie sind langsam, unaufmerksam und verträumt. Gemeint sind Kinder und Jugendliche mit der Diagnose ADHS bzw. ADS. Allen ist gemeinsam, dass Sie an einer Aufmerksamkeitsdefizitstörung leiden, u.U. verursacht durch eine Störung des Nervenbotenstoffwechsels. Die Bundesärztekammer schätzt die Zahl in Deutschland auf 300.000 bis 500.000 Betroffene.

Schwermetalle stehen seit mehren Jahren im Verdacht, Symptome von ADS/ ADHS zu verstärken. Eine Belastung vermag zu neurobiologischen Ausfällen und zu Verhaltensauffälligkeiten zu führen.

 

Es gibt verschiedene Untersuchungen die aufzeigen, wie schädlich Blei und Quecksilber für die kindliche Entwicklung ist.

So konnte ein Foscherteam der Universität Bristol nachweisen, dass Störungen der intellektuellen und emotionalen Entwicklung von Kindern häufig mit erhöhten Bleiwerten im Blut einhergehen. Untersucht wurden die Blutproben von knapp 600 zweieinhalbjährigen Kindern. Bei 27 Prozent fand man mehr als 50 µg Blei pro Liter Blut. Bei einer Untersuchung der Kinder im Alter von 7 bis 8 Jahren stellten sich enge Zusammenhänge zu einer früher erhobenen Bleibelastung heraus. Die Kinder mit 50 – 100 µg Blei pro Liter Blut erreichten bei Lese- und Schreibtests nur halb so viele Punkte wie Kinder mit geringeren Bleiwerten. Ab 100 µg Blei pro Liter Blut waren zudem asoziales Verhalten und Hyperaktivität dreimal so häufig. Blei hat im Körper keine physiologische Bedeutung. Es gibt deshalb auch keinen unschädlichen minimalen Grenzwert.

Eine jüngste veröffentlichte Metaanaylse bestätigte die Bleigefahr:
Ausgewertet wurden die Daten von 33 Studien mit 10.230 Kindern und Jugendlichen. Es zeigte sich ein kleiner bis mittlerer Zusammenhang zwischen der Bleikonzentration und Unaufmerksamkeitssymptomen, Hyperaktivität sowie Impulsivität. Insgesamt war der Zusammenhang zwischen Bleibelastung und ADHS-Symptomen ähnlich groß wie zwischen der Bleikonzentration und verminderter IQ bzw. zwischen der Bleikonzentration und Verhaltensproblemen.

Es ist aus verschiedenen Studien bekannt, dass Quecksilber-Vergiftungen bei Kindern zu Schwierigkeiten in der Sprachentwicklung, in der Aufmerksamkeit, in der Koordination und zu anderen Problemen führen kann.

So war im Oktober 2012 in Ärztezeitung.de zu lesen:
Schon geringe Mengen an Quecksilber, die Frauen während der Schwangerschaft aufgenommen haben und die die neurologische Entwicklung des Ungeborenen beeinflussen, sind mit einem erhöhten Risiko für ADHS-assoziiertes Verhalten verbunden.

Forscher, die eine Testreihe bei Inuit-Kindern durchführten, konnten einen deutlichen Zusammenhang zwischen erhöhten Quecksilberwerten, das bereits Jahre zuvor im Nabelschnurblut der Mutter bestimmt worden war, und dem Auftreten von ADHS-Symptomen feststellen. Auch konnten Sie eine Zunahme von Hyperaktiviätssymptomen bei erhöhten Bleispiegeln feststellen.

Die Gefahren, die von Schwermetallen ausgehen, sind in Deutschland durchaus begründet. Mitte des Jahres 2013 lockert die EU die Grenzwerte von Giftstoffen in Spielzeug, darunter auch von Blei, Arsen und Quecksilber. Dann dürfen z.B. bis zu 160 Milligramm Blei pro Kilogramm Spielzeug, anstatt bisher 90 freigesetzt werden.

Zwar ist die Belastung mit Blei in Zeiten bleifreien Benzins nicht mehr so groß wie früher, dennoch ist die Gefahr in manchen Gegenden aktueller denn je, wenn die Bleirohre in den Althäusern nicht saniert wurden, wie in manchen Haushalten in Hamburg. Im Februar dieses Jahres war im Hamburger Abendblatt zu lesen, dass in einer Hamburger Grundschule Bleiwerte im Trinkwasser gemessen wurden, die über dem Sechsfachen der zulässigen Grenzwerte lagen. Auch durch den Verzehr von Wild können sehr große Bleiwerte in den menschlichen Organismus gelangen.

Quecksilber findet man in Energiesparlampen und Thermometern, auch in Zahnfüllungen, wenn Amalgam verwendet wurde. Wer gerne Seefisch isst kann ebenfall große Mengen an Quecksilber aufnehmen.

Wer mit Schwermetallen kontaminiert ist, sollte dies nicht auf die leichte Schulter nehmen, da dies die Gesundheit und Lebensqualität sehr stark beeinträchtigen kann. Kinder, die unter Lernstörungen leiden, hyperaktiv sind, sich nicht konzentrieren können etc. können unter einer Schwermetallbelastung leiden, das muss aber nicht sein. Bei einer entsprechenden Belastung sollten die Schwermetalle unter ärzlichen Leitung umgehend ausgeleitet werden. Ob eine Schwermetallbelastung vorliegt kann nur aufgrund einer Laboranalyse ermittelt werden.

Je nach Schwermetall, Ursache und Belastung kann Blei und Quecksilber in Urin, Speichel oder Blut bestimmt werden.

Weitere Informationen über Schwermetallanalysen: www.diagnostisches-centrum.de


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